Friday, June 22, 2007

19. Juni – Ankern ist gar nicht so schlecht

Wir haben gerade festgestellt, dass das die fünfte Nacht ohne Hafengebühr ist. Da sagt Claudia zu mir: „Ankern ist gar nicht so schlecht, da sind keine Idioten um einen herum…!“


Ich schau sie an. Sie schaut mich an. „ok, nicht so viele wenigstens…“


Now to something completely different…


Manche Finnen müssen denken, wir Deutschen sind son büschen auf den Kopf gefallen.


Da wird mit Hebel auf den Tisch unter Segeln gemotort, was das Zeug hält und 100 m bevor sie uns eingeholt haben, wird der Motor ausgemacht und dann dauert das zwei Stunden, bis sie uns überholen…Ja, glauben die, wir sind schwerhörig???


Natürlich bekommt man am Anfang hektische Flecken, wenn man am Horizont eine Vindö 40 in Brassfahrt aufkommen sieht. Da wird an den Segeln von Skrollan gezuppelt und notfalls noch ins Segel gepustet. Aber spätestens, wenn man im Fernglas erkennen kann, dass das Vorsegel von der Vindö manchmal einfällt und die trotzdem noch schneller sind, beginnt man sich schon zu wundern.


Aber alles, was recht ist: Höflich sind die hier! Egal ob Motor- oder Segelboot, da wird immer ordentlich gegrüßt.


Das ist hier ein richtiges Bootsparadies. Die Mobos fliegen an einem im Affenzahn vorbei. Und als Segler hast Du fast keine Welle…also keine Welle vom Wind, versteht sich. Perfekt!


Unser Führer (Küstenhandbuch von Jörn Heinrich), der uns leider in Hankö verlässt, merkte ja auch an, dass die Schären ein ausgezeichnetes Revier für weniger erfahrene Crews ist. Dem können wir nur zustimmen.


Selbst heute, als wir uns eine längere Zeit außerhalb der ausgetonnten Fahrwasser aufhielten, hatten wir aufgrund der detaillierten Karten nie Probleme, den richtigen Weg zu finden. Man braucht halt nur ein wenig Geduld und gewissenhafte Kartenarbeit.

…und dann erwartet einen ein idyllischer Ankerplatz…schaut Euch das Bild von morgen früh an.



So Mädels! Und jetzt, wie angekündigt, noch ein wenig Kultur:


Mister Aufziehvogel von Haruki Murakami

Kurze Inhaltsangabe:


Einem arbeitslosen Rechtsanwalt in Japan läuft unter anderem die Ehefrau weg. Das Buch erzählt die mysteriöse und wundersame Geschichte, wie er sie dazu bringt, wieder mit ihm zusammen zu leben.


Gaaaanz großes Kino. Ich habe die über siebenhundert Seiten gierig verschlungen. Der Stil ist großartig und obwohl die Geschichte so dahin treibt, ist jede Seite unglaublich spannend. Mehr kann ich dazu nicht schreiben, weil die Ideen, die in diesem Buch stecken, so abgefahren sind, dass man sie in der Kürze nicht beschreiben kann. Dieses Buch muss gekauft (oder bei mir ausgeliehen) werden.





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