Ich gehe nun also langsam auf die 40 zu: Die ersten grauen Haare sind auf meinem Kopf zu finden und so schnell wie mit 20 kann ich auch nicht mehr laufen….
aber jetzt mal ernsthaft: Mit 36 fühle ich mich nicht gerade großartig anders als mit 35 und so ein Sabbatjahr lässt Körper und Geist nicht gerade altern!
Als ich heute aufgewacht bin, schien die Sonne, wie es sich an so nem Geburtstag ja schließlich gehört. Dann bin ich von Volker mit Frühstück verwöhnt worden und wir starteten unseren Tag mit dem festen Vorsatz, so viel wie möglich zu segeln. Also abgelegt und gleich die Segel in die Höhe ….und wir machen tatsächlich etwas Fahrt.
Nach ca. fünf Minuten schlief der Wind dann aber vollends ein und unsere Logge näherte sich bedenklich den 0 Knoten. Also bemühten wir dann doch erst einmal den Motor, den wir dann auch bis zum Erreichen der Ankerbucht auch nicht wieder ausstellten – schade, aber zur Unterstützung haben wir auch Groß und Genua gesetzt, diesen psychologischen Trick haben wir in den letzten Monaten gelernt….so sehen wir wenigstens aus wie ein Segelboot!!!
Am frühen Nachmittag haben wir dann die von uns avisierte Ankerbucht erreicht und ließen dort den Anker fallen.
Die Bucht war einfach traumhaft und wir kamen uns mit Skrollan ein wenig so vor wie bei „Ferien auf Saltkrokan“.
Und so kommen wir zur nächsten Premiere: Unser Schlauchboot durfte das Licht der Welt erblicken.
Zum ersten mal überhaupt haben wir es aufgepumpt und zu Wasser gelassen. Was soll ich sagen: Es schwimmt!!! Und so konnten wir ein wenig herumpaddeln und die uns umgebenden Schären erkunden. Ich fühlte mich stark zurückversetzt in meine Kindheit, als wir Urlaub auf der finnischen Schäre Biskopsö machten.
Nur, und da merkt man dann doch das fortschreitenden Alter, habe ich mich nicht getraut, auf den Felsen so herumzukraxeln wie damals, obwohl mir das schon in den Fingern juckte.
Ich dachte dann aber an das Bild wie ich samt Kamera und Rettungsweste in die Ostsee plumpsen würde und habe dann einen kleineren Felsen zum Klettern genommen…
Übrigens hatte ich ja eigentlich den festen Willen, die Kindheitsferieninsel Biskopsö anzulaufen und war ganz euphorisch als ich bei der Törnvorbereitung auf eine Insel dieses Namens stieß.
Ich musste aber feststellen, dass es hier in den finnischen Schären an jeder dritten Ecke eine Insel gibt, die diesen Namen trägt – so wird das wohl ein schwieriges Unterfangen…zurück zu den Premieren:
Ich habe angebadet!!!
Wer schon einmal mit mir an der Ostsee war, der weiß dass ich eigentlich nur ins Wasser gehe, wenn mir wirklich heiss ist und bis mir heiss ist, das dauert! In der Bucht von Brännskär sah das Wasser allerdings so verlockend aus, dass ich kurzerhand hineingestiegen bin: Herrlich!!!
Am Abend erfolgte dann so etwas wie die Vertreibung aus dem Paradies. Der finnische Wetterbericht kündigte für die Nacht Starkwind aus Nordost an.
Da unsere einsame Ankerbucht nach Norden und Nordosten völlig ungeschützt war, musste Volker dann noch einmal etwas für seine Armmuskulatur tun und den Anker nach oben holen.
Wir fanden in der Karte eine passende Ankerbucht, die übrigens auch sehr schön war, und fuhren unseren Anker dort erneut ein.
Wenn ich es mir recht überlege, ist das auch eine Premiere, dass wir an einem Tag zwei verschiedene Ankerbuchten ausprobiert haben…-)
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