Friday, June 22, 2007

20. Juni – Morgens halb fünf vor Horsholmen…

Das Unangenehme am Älterwerden ist der zunehmende Harndrang (insbesondere, wenn man sich vor dem Zubettgehen noch einen Liter Wasser einfüllt). Wenn man den verstärkten Harndrang mit der praesenilen Bettflucht kombinieren kann, ist das dann gar nicht mehr so schlimm.


Man kann es sogar zum Höhepunkt machen, wenn man auf den Weg zum Urinal die Kamera nicht vergisst…

Was lernt ihr daraus? Morgens beim Pinkeln immer schön die Kamera mitnehmen…weil das Licht so schön ist ;o)


Den Rest des Tages bewegten wir uns gemächlich nach Sommarö, weil es da gemäß Werbeversprechen WLAN haben soll.


Es hat auch Netz. Nur der Administrator hat das (noch) nicht für Externe frei geschaltet und befindet sich in Helsinki. So konnte ich nur kurz vom (Büro)Stuhl des Chefs ins Netz schauen.


Die Fahrt hierher war wieder richtig schön. Das Gesehene entsprechend zu fotografieren ist nicht möglich. Denn der Charme dieser Gegend, ist die Spannung, welche Perspektive sich wohl hinter der nächsten Huk öffnen wird.


Mit jeder Positionsveränderung verändert sich auch die Landschaft, weil ein Blick in eine neue Bucht, auf ein verstecktes Häuschen, eine neue Insel preisgegeben wird. Das kann man nicht fotografieren. Und wenn man das tut, sieht das ziemlich langweilig aus. Rotes Haus im Nadelwald auf Steinblock...soso.



Mit offenen Augen hier durchzufahren ist dafür umso spannender.


Für Familien mit Kindern muss das hier das Paradies sein. Kescher und Schlauchboot in die Hand gedrückt und bis zum Dunkelwerden sollte man seine Ruhe haben…und da das hier eigentlich gar nicht dunkel wird, hat man sehr viel Ruhe ;o)


In 2000 bin ich hier schon einmal mit der „Bisschop van Arkel“ durchgeknattert. Damals fand ich die finnischen Schären wenig interessant.


Wir haben jetzt auch die Ursache dafür herausgefunden. Das Wetter war damals bescheiden und bei schlechtem Wetter, werden hier alle Farben geschluckt.


Da gibt es dann nur noch die Schattierungen in grau, braun, dunkelgrün. Alle Farbklekse, wie Heide und die schönen Häuser gehen im Grau unter, wenn die Sonne sie nicht anstrahlt. Das muss man auch erstmal wissen.


Der Hafen Sommarö ist ganz nett. Die Leute hier sind recht bemüht. Bei richtigem Wind (ab 5) aus NW – W möchte ich hier aber nicht liegen, da der Hafen zu dieser Seite völlig ungeschützt ist.



Außerdem haben die Schwimmpontons fiese Kanten und Trägerenden, auf die man dann getrieben wird, wenn die Heckboje oder der daran geknotete Festmacher den Geist aufgibt.


Dann noch etwas:


Um hier überhaupt etwas Schlaf zu bekommen, sollte man dazu übergehen dem Biorhythmus ein wenig auf die Sprünge zu helfen.


Dazu gehört beim Zubettgehen das Abdecken der Augen mit einem blickdichten Textil.


Handtuch und T-Shirt sind einfach zu groß, da erleidet man innerhalb kürzester Zeit Erstickungsanfälle, insbesondere wenn die Partnerin noch ein Kissen oben drauf drückt.


Bei mir haben sich die guten TCM-Unterhosen-Shorts der Größe 6 in schwarz bewährt….tja…mit nem Stringtanga müsste ich schon ganz schön die Augen zukneifen, damit der noch was abdeckt…. ;o)


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