18. Juni – von wegen Regen…
Wir hatten akzeptables Wetter. Am Anfang nieselte es ein wenig. Aber dann wurde es immer besser. Bis am Nachmittag richtig die Sonne herauskam.
Entschuldigt, dass wir Euch anflunkern mussten. Aber wir durften doch nicht erzählen, dass wir auf Marjannas Schäre gefahren sind, um ein Geschenk für Marjanna und Marko zu verstecken. Dafür habt Ihr doch Verständnis, oder? Jetzt werden sie das Geschenk wohl gefunden haben, also kann auch der richtige Tagesbericht hier erscheinen.
Eine Schäre mit nem Holzhaus drauf hat schon was. Ich genieße es gerade sehr windgeschützt auf der Terrasse zu sitzen und auf die anderen Schären zu blicken.
Interessant ist, dass alle nichtnatürlichen Geräusche auffälliger sind, als zu Hause.
Bei uns zu Hause fahren pausenlos Autos und Züge vorbei. Da fällt das eine oder andere Geräusch gar nicht mehr auf. Wenn hier einer in 100m Entfernung ein Glas etwas fester auf den Holztisch stellt, dann grenzt das schon an Ruhestörung. Ich glaube, der Mensch an sich ist schon ganz schön bekloppt.
Ich weiß nicht, ob ich das schon geschrieben habe: Aber hier mit dem Boot durch die Gegend zu schippern, ist klasse. Es ist abwechslungsreich, sicher und die Aussichten, die sich einem bieten sind wunderschön.
Wir haben schon einige Charteryachten durch dieses Revier fahren sehen. Ich denke, es lohnt sich. Der globalen Erderwärmung zum Trotz, sind die Flüge nach Helsinki mit den Billigfluglinien auch kaum teurer, als eine Taxifahrt vom Kiez nach Haus.
So! Da wir an den Zugriffen erkennen, dass Ihr ganz schöne Banausen seid und meine wertvollen Buchkritiken kaum eines Blickes würdigt, bin ich gezwungen, diese Kritiken in die Tagesberichte einfließen zu lassen.
Heute:
Einarmsegeln mit Millie von James Hamilton-Paterson
Hochgelobt und vielgepriesen! Wie Ihr wisst, sollte man da schon immer etwas misstrauisch sein. Das gilt auch bei diesem Buch.
Kurze Inhaltsangabe: Ein midlife-crisender homophiler Ghostwriter (der Ich-Erzähler) soll für eine durchgeknallte, einarmige Weltumseglerin ihre Biografie schreiben, versucht dabei, sie kräftig auf den Arm zu nehmen, um dadurch dem Folgeauftrag aus dem Weg zu gehen.
Der Autor kann es nicht lassen, ununterbrochen mit seiner Bildung zu protzen. Das ist so ermüdend. Ab und zu überrascht er mit wirklich witzigen Formulierungen. Aber die einzigen wirklichen Höhepunkte des Buches sind die Probleme des Erzählers mit seiner Verdauung. Den geplanten Höhepunkt der Geschichte „verkackt“ der Autor, indem ihm auf den letzten Seiten nichts mehr einfällt und die Handlungstränge wegdämmern lässt.
…aber ich sag ja, wenn man auf dem Klappentext schon schreiben muss, das es sich um einen Oxford-Absolventen und Mitglied der Royal Geographical Society, renommierten Journalist usw…handelt, dann kann das nur in die Hose gehen. Wobei „Seestücke“ fand ich von ihm sehr gelungen…
…und jetzt zieht Euch warm an. Ich habe noch ungefähr 15 Buchkritiken nachzuliefern. Das wird kein Spaß für Euch!
...und noch ein paar Bilder
Waschtag
...anbaden
mein lieber Schwan
Scherenschnitt mit Skrollan
Skrollan
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