Monday, June 04, 2007

02. Juni - INTERNET-JUNKIE

Die Nacht ist mein Freund. Da weder Ruth noch Michael den von Ruth bezahlten Zugang des Nachts nutzen, sehe ich mich in der Verantwortung die bezahlten Stunden auch abzusurfen. Frei nach dem Motto meines Großvaters: Bei mir kommt nichts um! Lieber sich den Bauch verrenken, als dem Wirt was schenken…

Michael sprach heute von Lagerkoller. Da hat er nicht ganz unrecht. Zwei Tage an einem Ort ist ja ganz nett. Aber ein wenig macht sich das Schrebergartengefühl breit.

Da schaut der eine zum anderen. Zu großen Aktionen kann man sich nicht aufraffen und der Höhepunkt des Tages ist das gemeinsame Abendessen.

Nun hat Virtsu auch den Charme des Rasthofs Holmmoor auf der A7 Richtung Rendsburg.

Wenn ich nächstes Mal da vorbeikomme schau ich mal, ob die nicht auch einen Bootsanleger haben.

Dadurch, dass der Hafen zwischen West bis Nordost relativ ungeschützt ist, schaukelt man sich bei dem Wind, den wir haben, schon an die Übelkeitsgrenze heran. Weil Michaels Boot die Wellen vor uns glättet, ist es bei uns nicht so schlimm. Auf der „Dine“ gibt es allerdings Momente, da fühlt man sich, wie auf einem Rodeoautomaten.

Bisher hat man in den baltischen Häfen das Gefühl vermittelt bekommen, lediglich deutsche Segler machen längere Touren. Hier in Virtsu liegen drei Boote im Hafen. Farewell, Dine und Skrollan. In Kuressaare lagen Dine und Skrollan, sowie eine weitere deutsche Hallberg Rassy. Und in Ventspils lag die Pilgrim von Wilfried und die Skrollan. Das war es.

Michael hat uns das Buch „Auszeit unter Segeln“ von Sönke Röver zum nachschmökern geliehen. Es ist schon interessant, wie sehr sich in den drei Jahren, die dort beschriebenen Häfen und Städte verändert haben.

Trotzdem werden es nach Claudias Ansicht auch in Zukunft nicht viel mehr Segler im Revier werden, weil die Liegegebühren im Verhältnis zum Angebot einfach zu hoch sind. Kuressaare war da bisher die einzige Ausnahme.

Vielleicht dürften ein paar skandinavische Segler aufgrund der günstigen Spirituosen angelockt werden, aber die Freude am Revier dürfte die nicht locken.

Ruth erzählte uns, in Russland würde das noch schlimmer sein. Da gäbe es nichts und die wollten teilweise 20 Euro dafür. Das ist sehr schade.

Wie soll da der eigene Segelnachwuchs auf die Beine kommen?

Themawechsel:

Wir haben eine Entdeckung gemacht. Wir waren gestern einkaufen. Mit Befremden habe ich Michael beobachtet, wie er staunend vor den Zwei-Liter-Pennerbomben Bier stand und drauf und dran war, diese käuflich zu erwerben. Ich zierte mich ein wenig und handelte ihn auf die Pilsener-Variante mit etwas weniger Umdrehungen herunter. Von diesen Biercontainern nahmen wir dann auch zwei mit.

Der erste kritische Schluck war eine Überraschung: Das Zeug das schmeckt! Richtig gut sogar. Und dieser praktische Drehverschluss ermöglicht einem auch längere Trinkpausen.

Die muss man auch machen, denn bei zwei Liter Inhalt, geht man häufiger zur Toilette als zum Kühlschrank. ;o)

Und jetzt ein paar Bilder:


Das Teufelszeug aus dem Fährterminal-Café. Wenn man Claudias Lächeln so sieht, könnte man meinen, es würde schmecken...ich sag nur: Uschi Glas hat ihre Prozesse mit der Hautcreme verloren...


Virtsu-Main-Street


Aus Langeweile etwas künstlerisch angehauchtes...aber nur ein Hauch


Ich hab mich so gemüht. Aber aus den drei durchgebrannten Petroleum-Brennern, ist es mir nicht gelungen einen funktionierenden zusammenzuschrauben. Deshalb kochen wir nur noch auf einer Flamme.

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