Saturday, June 09, 2007

09. Juni – Freier Fall mit halber Schraube

Ich glaube, das wird heute ein längerer Text. Wir haben sehr viel (Schönes) erlebt.

Der Tag begann mit traumhaftem Wetter. Eine leichte Brise aus West und strahlender Sonnenschein. Natürlich schielt man da mit einem Auge auf das Wasser, weil man segeln könnte. Aber heute stand Einkaufen und Tallinn besuchen auf dem Programm.

Ich fang mal hinten an.

Tallinn ist eine berauschende Stadt, vor allem bei diesem Wetter. Die Altstadt ist richtig zünftig schön und da die alten Burgmauern auf dem Burgberg und die alte Stadt dort drinnen noch erhalten sind, kann man schön durch die kopfsteingepflasterten Gassen bummeln.

…Unterbrechung…

Ich habe gerade die Bilder herunter geladen und stelle fest: Da sind so viele schöne Bilder dabei, dass es dafür einen Extra-Tagebucheintrag geben muss.

Deshalb…heute nur ein kleines Anekdötchen (Morgen mehr, Arbeitstitel: Sauerkrautpolka):

Als wir von dem Aussichtspunkt mit dem Blick über die Dächer von Tallinn kamen, ging ich immer noch mit offenem Mund und dem Blick auf die schönen Häuser gerichtet über das Kopfsteinpflaster… leider fehlte dort, wo ich mit dem Fuß gerade hintrat, einer dieser Köpfe und ich trat erstmal ins Leere…knickte mit dem Bein weg…und dann war guter Rat teuer…in der Rechten hielt ich meine Digitalkamera…in der Linken die Tüte mit der frisch erworbenen Keramik und auf dem Rücken die Kameratasche mit dem Wechselobjektiv…ich entschied mich für einen freien Fall mit halber Schraube ohne mit dem Rücken abzurollen…Es ist uns ein Rätsel und Claudia kann es auch nicht beschreiben, wie ich das hinbekommen habe. Auf jeden Fall berührten weder Kamera noch Keramik den Boden und das Objektiv auf dem Rücken blieb auch heil…ich übrigens auch.

Aus einem Fenster klatschte es Szenenapplaus, als ich unversehrt und leicht verdutzt wieder auf meinen beiden Beinen stand. …Ab da trug Claudia meine Kamera. Die schaut wenigstens, wo sie hintritt.

Nachtrag:

Wir sind jetzt volle zwei Monate unterwegs. Die Zeit scheint (zum Glück) sich nur ganz langsam zu bewegen.

Jeden Tag prasseln neue Eindrücke auf uns ein und es ist ein wenig wie früher, als wir Kinder waren. Da war ein Jahr auch unendlich lang. Vermutlich, weil man jeden Tag etwas neues gesehen oder gelernt hat.

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